Erotische Romane erobern die Buch-Charts. Nach dem Sadomaso-Bestseller „Shades of Grey“ erscheint am 1. August der Roman „Safeword“. Darin gibt die Hamburger Domina Nala Martin intime Einblicke in ihren Alltag.
Neu ist dieses Phänomen aber nicht: Sex-Bücher erhitzen schon seit Langem die Gemüter: Schon im 18. Jahrhundert sorgte der französische Autor Marquis de Sade mit Sadomaso-Geschichten für Furore. Von „Justine“ über „Das Delta der Venus“ bis hin zu den „Feuchtgebieten“ – die MOPO stellte am 20. Juli 2012 die berühmtesten Sex-Schmöker aller Zeiten vor.
Erotische Romane – sind sie einfach nur ein Zeitvertreib oder verändern sie tatsächlich das Sex-Leben der Menschen? Die MOPO sprach darüber auch mit Ann-Marlene.
MOPO: Wie erklären Sie sich den Erfolg von „Shades of Grey“?
Ann-Marlene Henning: An erster Stelle der Sex-Fantasien steht bei den deutschen Frauen der Wunsch nach erzwungenem Sex. Dabei geht es aber nicht um Gewalt. Vielmehr wünschen sie sich, dass der Mann im Bett bestimmt, wo es langgeht. Das Buch ,Shades of Grey’ greift dieses Thema auf.
Woher kommen diese Fantasien der Frauen?
Frauen müssen heute im Alltag tough sein. Da wollen sich viele im Bett einfach mal wieder fallen lassen.
Verändert erotische Literatur das Sex-Leben der Menschen?
Explizite Sex-Bücher überschreiten Grenzen. Und damit nehmen sie dem Leser ein bisschen seiner Scham. Erotische Literatur kann die Menschen öffnen, auch selbst mehr über ihre sexuellen Wünsche zu reden. Und das kann natürlich schon ihr Sex-Leben verändern.
Quelle (Auszug): Mopo, 20.Juli 2012